Der nördlichste Ort Deutschlands hat für jeden Geschmack etwas zu bieten: Quirlige Hafenatmosphäre oder einsame Naturerlebnisse, idyllische Die unbestritten schönsten und imposantesten Landschaftsbilder eröffnen sich dem Besucher im Lister Umland. Wüstenflair kommt bei einem Ausflug zu den berühmten Wanderdünen auf. Die bis zu 35 Meter hohen Quarzsandberge wandern jährlich um drei bis zehn Meter und gaben schon dem Dichter Thomas Mann das Gefühl, »in der Sahara zu sein«.

Interessant ist auch das eindrucksvolle Spiel der Gezeiten, das den Königshafen allmählich versanden und den Ellenbogen – das Wahrzeichen der Insel – unaufhörlich wachsen lässt. Wanderer, die sich zum nördlichsten Fleck der Republik aufmachen, werden an der Spitze des Ellenbogens mit einem einmaligen Blick auf die Nachbarinsel Rømø und das Dänische Festland für alle Mühe belohnt.

List hat zwar noch immer einen etwas verschlafenen Ruf, doch das etwas abgelegene ehemalige Fischerdörfchen gilt bei Kennern schon lange als Geheimtipp. Hier gibt es naturnahe Erholung beim Wattwandern und auch die Gesundheit kommt in dem Nordseebad nicht zu kurz. Berühmt wurde List vor allem wegen seines täglichen »Budenzaubers« am Hafen, wo an unzähligen Fischbuden fangfrische Krabben an die nördlichsten Touristen des Landes verkauft werden, während an der Mole Ausflugsschiffe zur »Butterfahrt« einladen.

Dünen in List

© Jasmin Bauomy


Doch List hat mehr zu bieten. Eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten, vom Privatquartier bis zum reetgedeckten Haus, laden zu einem längeren Aufenthalt ein, und auch das Nachtleben steht dem von Kampen oder Westerland in nichts nach. Zahlreiche Restaurants, Kneipen, Cafés und Szenetreffs bieten Spaß und kulinarische Genüsse jeder Art, während edle Boutiquen und witzige Kioske zum Bummeln und stöbern einladen. Anschließend ein Abendspaziergang mit Blick auf den Leuchtturm oder später zur Mondscheinparty an den Weststrand – Möglichkeiten gibt es hier für jeden Geschmack genug.

Weitere Attraktion des Nordseebades ist neben der Wetterwarte die Biologische Station, die über die Tier- und Pflanzenwelt von Insel und Wattenmeer in fachkundigen Führungen informiert. Weite Teile der einmaligen Lister Landschaft stehen unter Naturschutz. So bietet etwa die kleine Insel Uthörn, zwischen der Jugendherberge »Möwenberg« und List gelegen, zahlreichen Seevögeln Unterschlupf und Ruhe zum Brüten und aufziehen ihrer Nachkommen. Aus diesem Grund ist auch ein Teil des Königshafens für Wassersportler gesperrt.

Dass List schon lange ein beliebter Treffpunkt für Nordsee-Fans ist, bezeugen unter anderem Funde von steinzeitlichem Werkzeug sowie Spuren von Wikingern, die bereits zur letzten Jahrtausendwende die natürliche Hafenlage Lists zu nutzen wussten.